Das Tonbandgerät

Gar nicht monoton: Laute auf Bandgeräten

Relativ am Anfang der Tonaufzeichnung stand das Tonbandgerät, in dem der Ton analog auf Tonbandmaterial aufgezeichnet wird. Dieses besteht aus einer dünnen Kunstoffspule, die mit einer magnetisierbaren Schicht aus Eisen-, Eisenoxid- und/oder Chromoxidkristallen beschichtet ist.

Der erste Vorläufer des Tonbandgeräts war ein so genanntes "Telegraphon", welches im Jahr 1900 von dem Dänen Valdemar Poulsen1 auf der Pariser Weltausstellung2 ausgestellt wurde. In diesem Modell wurde ein 1 mm dicker Stahldraht an einem Tonkopf vorbeigeleitet, wodurch elektromagnetische Impulse auf dem Draht gespeichert wurden, welche anschließend wiedergegeben werden konnten. Das Verfahren setzte sich jedoch nicht durch, da noch kein geeigneter Verstärker entwickelt worden war.

Ende der 1920er-Jahre wurden wieder Versuche unternommen, Bandgeräte herzustellen, doch diesmal scheiterten sie an der Beschaffenheit der Tonbänder, die entweder aus beschichtetem Papier waren und daher zu schnell rissen oder aber aus reinem Stahl und damit zu schwer waren. In den 1930er-Jahren gelang dann der Ausweg aus diesem Dilemma mit der Entwicklung von Bändern aus Acetylcellulose. Die ersten dieser Geräte wurden 1935 auf der Berliner Funkausstellung3 vorgestellt, wo sie allerdings leider gleich wieder durch einen Brand vernichtet wurden.

Ab 1940 hatte das Tonband dann durch die Entdeckung der Hochfrequenz eine so gute Qualität erreicht, dass es bald in Rundfunkanstalten benutzt wurde. Ihren Einzug in die Haushalte hielten die Tonbandgeräte in den 1950-ern. Doch sie hatten zu dieser Zeit einen erheblichen Preis: Im Jahr 1954 kostete eines der Geräte ca. 600-700 DM – zudem waren sie allesamt noch sperrig und schwer zu bedienen.

Durch die Erfindung der Compact Casetten durch die Firma Philips, welche deutlich kleiner, günstiger und auch leichter zu handhaben waren, wurden Tonbandgeräte in den 1960-ern vom Markt verdrängt. Heute existiert die Technik der Tonbandgeräte nur noch als Randerscheinung, von der Liebhaber und Technikbegeisterte sich nicht trennen können.