DVD

Damals neu, inzwischen gang und gäbe

Als die CD sich Mitte der 1990er-Jahre als Massenspeichermedium für den Computer durchsetzte, wuchsen die Anforderungen, die an digitale Speichermedien gestellt wurden. Musik konnte gespeichert werden, für Video kam der Speicherplatz zu kurz. Aus den Bemühungen der Unterhaltungsindustrie, die Speicherkapazität der CD zu erhöhen, entstand die, anfangs als Digital Video Disc bekannte, später in Digital Versatile Disc umbenannte DVD. Zu Beginn wurde eine ähnliche Entwicklung wie bei der Einführung der Videotechnik, bei der verschiedene Formate wie VHS, Beta und Video 2000 um Kunden konkurrierten, erwartet. Die Entwickler von Matsushita und Toshiba beziehungsweise Philips und Sony hatten unterschiedliche Vorstellungen vom neuen Standard, doch auf Druck der Filmindustrie einige man sich 1995 auf ein gemeinsames Level. Da man anfangs nur ein Medium für Filme suchte, wurde die Neuentwicklung ‚Digital Video Disc‘ genannt, nach Ausweitung der Anwendungsgebiete erfolgte die nachträgliche Umdeutung von DVD als Digital Versatile Disc.

Zum Zeitpunkt der Standardvereinigung gründeten die Hersteller auch ein Forum, das sich von den anfänglichen 10 Herstellern auf etwa 200 Firmen ausweitete. Die internationale Unterstützung aus verschiedenen Industriebereichen, die die DVD dadurch erfuhr, ist vor der Markteinführung eines Produktes bisher einzigartig. Der DVD-Standard wird von fast der gesamten Unterhaltungselektronik-, Film- und Computerindustrie unterstützt und auch bei der Weiterentwicklung des Formats – zum Beispiel als DVD-Audio – arbeiten die verschiedenen Industriebereiche zusammen. Die DVD-Audio bietet Musik im Mehrkanal-Format in hoher Auflösung. Dabei wird die DVD-Technologie mit MLP Lossless von Dolby Laboratories kombiniert, wodurch immense Klangqualität in vollem 5.1-Kanal-Surround-Sound ermöglicht wird. Die von der CD bekannte Klangqualität wird dabei deutlich übertroffen.

Bevor die Speicherkapazität von 17 GB für eine beidseitige Dual-Layer DVD erreicht wurde, musste gegenüber der CD einiges geändert werden. So wurde beim Auslesen der Dateninformationen die Wellenlänge des Laserstrahls verkürzt, sodass die Dateninformationen auf kleinerer Fläche, also in kleineren Pits und in geringerem Abstand voneinander gespeichert werden konnten. Dadurch ergab sich bereits eine siebenmal größere Speicherkapazität als bei einer CD, nämlich 4,7 GB. Indem man eine Technik entwickelte, mit der sich zwei Informationsebenen auf einer Seite der DVD speichern lassen, konnte die Kapazität weiter vergrößert werden.

Dennoch ist die DVD vom Ende ihrer Entwicklung noch weit entfernt. Zwar ist sie ein Standard, aber innerhalb des DVD-Formats gibt es noch genügend unterschiedliche Ausführungen, denen noch einige Entwicklungen bevorsteht. Mittlerweile lassen sich die Formate DVD 5, DVD9, DVD10, DVD14, DVD18 – die Zahlen geben einen groben Anhaltspunkt bezüglich der Speicherkapazität – von einem einzigen Abspielgerät wiedergeben, was für den Endnutzer sinnvoll ist, aber keinen Antrieb für die Durchsetzung einer der Formate bietet. Lediglich die immer noch steigenden Speicherplatzanforderungen führen zu einer größeren Verbreitung der Dual-Layer Formate.

DVD-Video bietet bis zu acht Stunden Videosequenzen in hoher Qualität mit bis zu 32 Untertiteln und acht Tonspuren. Dabei ist auch Interaktivität durch das DVD-Menü möglich.

Die DVD-Audio bietet Musik wie eine Audio CD, allerdings mit höherer Auflösung und Sampling-Frequenz.
Wird die DVD nur als Computerspeichermedium verwendet, wird sie als DVD-ROM bezeichnet. Von der CD-ROM unterscheidet sie sich nur durch die maximale Speicherkapazität bis zu 17 GB.

Bei der DVD-R handelt es sich um ein einmal beschreibbares Medium, das als DVD-Video, DVD-Audioo der DVD-Rom beschrieben werden kann. Im Gegensatz dazu bietet die DVD-RAM fast beliebig viele Schreib- und Löschvorgänge. Auch diese lässt sich als DVD-Audio, DVD-ROM und DVD-Video nutzen.